Die Anfänge des Sportes in Oberlichtenau
Am 19. Mai 1892 wurde der "Allgemeine Turnverein Oberlichtenau" von 19 jungen Männern gegründet, wobei Alwin Gräfe als Initiator zu nennen ist. Um nun auch richtig turnen zu können, schaffte man sich Turngeräte an und baute eine Wiese nach und nach zu einem Turnplatz aus, da es eine Turnhalle noch lange nicht gab. Der Platz dafür wurde vom Gründer des Vereins zur Verfügung gestellt. Dies war der Anfang des organisierten Sportes in Oberlichtenau. Neben Leibesertüchtigungen standen auch Schauturnveranstaltungen für die Einwohner des Ortes auf dem Programm sowie Herbstkränzchen, Stiftungsfest und Silvesterfeiern. An Vergleichswettkämpfen wurde jedoch erst nach der Jahrhundertwende teilgenommen, wie am 8. Gauturnfest des 16. - 18. Juni 1906, welches sogar in Oberlichtenau stattfand. Einen wunderbaren Eindruck über die Stimmung zu diesem Turnfest erhält man von einer extra zu diesem Anlass entworfenen Postkarte, welche ein "Oswald" an seine Anna schrieb.
Auf der Rückseite steht geschrieben: "Liebe Anna! Deine liebe Karte dankend und freudevoll erhalten, sende ich Dir mein Herz die herzlichsten Grüße und Küsse von unserm Gauturnfeste. Sehr großartig. Laune heiter. Witterung herrlich. Es grüßt und küsst Dich in Gedanken dein dich liebender Oswald. Auf Wiedersehen!"
Den Nördlichen Oberlausitzer Turngau bildeten 1878 Kamenz, Pulsnitz, Elstra und Großröhrsdorf. Oberlichtenau kam erst mit der Gründung seines Turnvereins hinzu. Doch 1913 traten einige Mitglieder aufgrund vereinsinterner Unstimmigkeiten aus und schlossen sich zum Oberlichtenauer Turnerbund zusammen, der nach 7 Jahren aber wieder in den Allgemeinen Turnverein überging.
Der Allgemeine Turverein Oberlichtenau (Fotomontage aus dem Jahr 1914)
Aufschrift auf der Tafel: " Frisch, fromm, fröhlich, frei, der Reichtum deutscher Turnerei!"
Gründer Alwin Gräfe wird Ehrenmitglied
Vorturnerschaft von 1911 mit Kurt Oswald (2 v.l.) und Max Großmann (2 v.r.)
Das Vereinsleben in den 1920-er Jahren bis 1931
Die "Goldenen Zwanziger" gingen nicht spurlos am Verein vorüber. Zwar galt es, die Weltwirtschaftskrise mit der damit verbundenen Inflation zu überwinden, aber sie beeinflusste den Verein nicht maßgeblich. Er erlebte stattdessen, gemessen an den Mitgliederzahlen, einen Aufschwung. So wurde am 30. August 1921 eine Turngruppe für Frauen gegründet. Dies war jedoch nur eine der damaligen Neuerungen, denn bereits 1923 konnten erstmals Kinder in Oberlichtenau turnen. Hinzu kam, dass der Allgemeine Turnverein Oberlichtenau sich nicht vor anderen Sportarten verschloss. Im Gegenteil, es wurde Handball gespielt und Spielleute kamen hinzu, um die Turner bei Festen und Umzügen zu begleiten. Seit spätestens dieser Zeit nutzte man für das Turnen auch den Saal des Gasthofes "Zu den Linden". Um sich Turngeräte, Handbälle und andere Utensilien leisten zu können, musste der Verein auch irgendwie Geld in die Kasse bekommen. Dies wurde durch talentierte Mitglieder realisiert, welche zum Beispiel Schauturnen veranstalteten. Weitere Möglichkeiten bildeten Theaterstücke, die jedes Jahr am Palmsonntag aufgeführt wurden, Kinderbühnen- sowie Weihnachtsturnen, Vogelschießen und einiges mehr. Das Vereinsleben war damals alles andere als langweilig und zudem bereicherte es die Gemeinde Oberlichtenau um ein gutes Stück Kultur. Die Turner hielten sich mit ihrem Können nicht nur im Nördlichen Oberlausitzer Turngau auf, sondern fuhren auch zu nationalen Veranstaltungen wie dem Deutschen Turntag in Köln 1928 oder dem 5. Sächsischen Landesturnfest im Chemnitz. Dies geschah größtenteils auf eigene Kosten. Den ersten richtigen Turnwettkampf in Oberlichtenau gab es am 5. Mai 1931, bei dem sich die Oberlichtenauer Turner als Sieger gegen die Sportfreunde aus Pulsnitz (Meißner Seite) und Steina durchsetzten. Für das Gemeinschaftsgefühl sorgte zum Beispiel eine Turnerfahrt in die Böhmische Schweiz am 1. und 2. Juni 1929. Daran beteiligten sich beachtliche 193 Mitglieder des Vereins, die per Fahrrad oder mit dem Zug anreisten. Ende 1930/ Anfang 1931 belief sich die Mitgliederzahl auf insgesamt 350 Sportler, unterteilt in 188 Männer, 33 Frauen und 129 Kinder. Allerdings gab es zu dieser Zeit seit fast 2 Jahren den Arbeiterturnverein "Freie Turnerschaft Oberlichtenau" mit ungefähr 60 Mitgliedern, wo Hauptsächlich Fußball gespielt wurde. Diese Gruppe war eine Abspaltung des ursprünglichen Turnvereins und bei diesem nicht sonderlich beliebt. Deshalb wurde ihnen die Mitnutzung des Turnplatzes konsequent verweigert, was dazu führte, dass sie sich in einem Waldstück einen eigenen Sportplatz errichten mussten.
Die Vereinsfahne
Damals, am 10. Juni 1928, war die Weihe der Vereinsfahne ein Glanzpunkt, welcher mit einem Festumzug von 1500 Teilnehmern aus verschiedenen Vereinen begangen wurde. Der Kauf der Fahne wurde 2 Jahre zuvor im Turnrat beschlossen, wobei es nur eine Gegenstimme gab. Sie kostete 527 Mark und wurde durch Spenden aus der Bevölkerung und von Vereinsmitgliedern finanziert. Glücklicherweise konnte die Fahne nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches für folgende Generationen gerettet werden. Sie existiert noch heute.
Vorderansicht der Vereinsfahne
Der Sport in Oberlichtenau zur Zeit des Dritten Reiches
Als Adolf Hitler 1933 in Deutschland an die Macht kam, wurde der Arbeiterturnverein sofort verboten. Auch für den "Allgemeinen Turnverein Oberlichtenau" hatte die nationalsozialistische Herrschaft Folgen, nämlich eine Umstrukturierung. Aus dem Turnrat wurde der Führerring und neue Sportarten hielten mehr oder weniger freiwillig Einzug in das Vereinsleben. Es wurden unter anderem auch Wehrstunden gehalten, was bei der Oberlichtenauer Jugend nicht gerade auf Begeisterung stieß. Später wurde dem Verein vorgeschrieben, dass er nur noch die Mädchen und Jungen aufnehmen durfte, die beim Bund Deutscher Mädchen bzw. bei der Hitlerjugend waren. Während dieser Zeit zählte der Verein 277 Mitglieder. Die traditionellen Veranstaltungen bleiben aber weiterhin bestehen. Selbst die rege Teilnahme an Turnfesten brach nicht ab. So fuhren beispielsweise 67 Turnerinnen und Turner zum Turnfest nach Meißen am 14. und 15. Juli 1934. Aber auch an größeren Turnfesten, wie dem in Stuttgart 1933 und dem in Breslau 1938, nahm man teil. Besonders hervorzuheben sind dabei die Brüder Paul und Otto Hänsel, die durch ihre hervorragenden Leistungen in Breslau siegten.
Turnerriege der 30er Jahre mit P. Hänsel, O. Hänsel, E. Schäfer, W. Kreische, A. Barth, O. Böhme
Die Veränderungen durch den 2. Weltkrieg
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges setzte alldem ein jähes Ende. Ab September 1939 ging es abwärts. Zwar wurde noch geturnt und es gab sogar noch Bühnenturnen und Stiftungsfeste, doch das konnte nicht über die Geschehnisse des Krieges hinwegtäuschen. Jede Vereinsversammlung wurde durch Gedenken an die gefallenen Vereinskameraden überschattet. Allein 1943 fielen 22 Vereinsbrüder, so dass sich die Gesamtmitgleiderzahl auf 205 dezimierte. 1944 ließen weitere 33 Sportler im Krieg ihr Leben. Der letzte Eintrag im Protokollbuch des Turnvereins während dieser Zeit stammt vom 24. März 1945. Die Kapitulation von Deutschland im Mai 1945 hatte das Verbot von Vereinen und Organisationen unmittelbar zur Folge.
Der Neuanfang
Auf lokaler Ebene durfte kurz nach Kriegsende wieder ein nichtmilitärisch organisierter Sport betrieben werden, weshalb man bereits im Herbst 1945 wieder Handball spielte. 3 Jahre später erst gründete man einen neuen Verein, welcher nach Staatsgründung der DDR am 7. Oktober 1949 den Namen "Sportgemeinschaft Oberlichtenau" trug. Erster Vorsitzender wurde Hermann Paul Kühne. Es wurden dieselben Sportarten ausgeübt wie vor und während des Krieges. Dazu zählten der Radsport, Handball, der Spielmannszug und nicht zuletzt natürlich das Turnen. In jenen Jahren ging der Sportplatz in Gemeindeeigentum über. Auch die finanzielle Situation sah in der Nachkriegszeit nicht besonders rosig aus. Die Menschen mussten an allen Ecken und Enden sparen und viel entbehren, so dass es damals keine nennenswerten Einnahmen gab. Doch dies sollte sich mit der Einführung des Karnevals 1954 in Oberlichtenau ändern. Die Organisation und Durchführung bildete bis 1976 einen festen Bestandteil des Vereinslebens der Sportgemeinschaft Oberlichtenau und somit auch eine stabile Einnahmequelle. Das so erwirtschaftete Geld wurde unter anderem für gemeinsame Ausflüge und Fahrten genutzt. Derartige Unternehmungen stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl und sorgten zudem für Freude und Abwechslung.
Es gab damals zwar wieder eine Frauenturngruppe, aber das Kinderturnen fehlte noch. Das sollte sich ändern, als man 1958 eine Kinderturnriege bildete. Doch trotz dieser erfreulichen Ereignisse waren die Bedingungen für das Turnen in den 50er Jahren denkbar ungünstig. Noch immer nutze man den Saal der Gaststätte, da eine Turnhalle nach wie vor nicht existierte. Eine anständige Sportstätte dieser Art zu errichten wurde immer dringender erforderlich, da auch der Schulsport auf dem Saal stattfand, auf welchem am Abend zuvor geraucht und getrunken wurde und welcher zudem noch unbeheizt war. Außerdem besaß er keine ordentlichen Möglichkeiten zum Umziehen, geschweige denn zum Waschen. Deshalb beschlossen die Sportgemeinschaft Oberlichtenau, die Schulleitung und der Bürgermeister des Ortes, den Bau einer Turnhalle in Angriff zu nehmen.
Der Turnhallenbau
1961 entwarf man ein erstes Modell und das Projekt wurde kostenlos erarbeitet. Die finanziellen Mittel hierfür stammten von Spenden aus der Bevölkerung. Bis zum 20. September 1964 kamen dabei 14.470,25 Mark zusammen. Daran schlossen sich Spenden von Betrieben und Organisationen in Höhe von 2.814,25 Mark an. Auch Veranstaltungen brachten Einnahmen, um das Projekt zu verwirklichen. Hinzu kamen noch 20.000 Mark vom Volksvertreterfonds der Gemeinde, Zuwendungen vom Kreis sowie Lottomittel, welche 102.200 Mark betrugen. Insgesamt kamen mit der ganzen Sammel- und Spendenaktion 150.863,72 Mark zusammen. Nun galt es, Material von dem Geld zu beschaffen, da man im März 1962 mit den Planierungsarbeiten begonnen hatte. Die Turnhalle sollte hinter dem Lindengasthof entstehen, wo sie bis heute zu finden ist. Den eigentlichen Bau der Turnhalle realisierten Hunderte von Helfern, darunter selbstverständlich auch Mitglieder der Sportgemeinschaft Oberlichtenau, welche im Jahr 1962 173 Erwachsene und 62 Kinder zählte. Größtenteils in ihrer Freizeit bauten und halfen alle fleißigen Hände mit, ohne eine Bezahlung zu erhalten. Die Organisation und Koordination dieser Arbeiten standen unter der Leitung der Turnhallenkommission. Diese setzte sich aus Vertretern des Sportvereins und der Schulleitung zusammen. Am 2. Oktober 1964 konnte die neue Jahn-Sporthalle als eine der ersten Sporthallen im Kreisgebiet unter dem Beisein zahlreicher Einwohner festlich eingeweiht werden und noch heute sind die Oberlichtenauer stolz auf diese Leistung.
Die späten 1960er bis zur Wende
Die Woche vom 26. August bis 3. September 1967 war eine Festwoche anlässlich des Jubiläums "75 Jahre Sport in Oberlichtenau". Dazu gehörten natürlich ein vielfältiges Sportprogramm, ein Festumzug und ein Sportlerball. Den absoluten Höhepunkt bildete aber das Sportforum mit Werner Eberhardt, einem damals sehr bekannten und geschätzten Sportreporter, der über seine Eindrücke bei den Olympischen Spielen in Tokyo berichtete. In den 70er- und 80er- Jahren waren die Turnerinnen und Turner in Oberlichtenau sehr aktiv und auch erfolgreich. Im Frühjahr 1987 fanden die Bezirksmeisterschaften der Männer und der männlichen Jungend in Oberlichtenau statt und am 26. März 1988 folgten die Meisterschaften des Bezirks Dresden im weiblichen Bereich. Bei beiden Wettkämpfen konnte man mit Leander Haase und Ute Wünsche auch Sieger unter den Oberlichtenauer Turnerinnen und Turnern finden.
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Die Turnerriege mit Günter Schäfer, Frank Habendorf, Günter Schäfer mit der Frauenriege
Rainer Alischer,Leander Haase, (oben)
Gottfried Wünsche, Paul Boden, Karl Bellmann und
Günter Thomschke (unten)
1989 fand das erste "Oberlichtenauer Buchpreisturnen" statt. Dieser Wettkampf, der bis heute Bestand hat, wurde von Sportfreund Gottfried Wünsche, einem sehr engagierten Mitglied des Vereins, ins Leben gerufen. Kinder der 1. bis 4. Klasse konnten sich in diesem Rahmen messen, ohne sich dafür qualifizieren zu müssen. Weitere Glanzpunkte der Vereinsgeschichte bildeten Schauturnen aufgrund des 10- und 20-jährigen Jubiläums der Turnhalleneinweihung. Außerdem konnte man Wolfgang Thüne vom ASK Vorwärts Potsdam als einen großartigen Turner von Weltklasse erleben sowie 1984 die Nachwuchsturner des SC Cottbus. Auch Carsten Guhr darf in dieser Reihe nicht unerwähnt bleiben. Er schaffte 1989 als 10-Jähriger den unmittelbaren Sprung von der SG Oberlichtenau zur Kinder- und Jugendsportschule des SC DHFK Leipzig, was DDR-weit nahezu einmalig war.
Die Entwicklung nach der Wende bis ins Jahr 2000
Obwohl es nach der Wende für den Sportverein nicht einfach war, die Finanzierung neu zu koordinieren, stellte es trotzdem kein unlösbares Problem dar. Jedoch wurde die Festwoche "100 Jahre Sport in Oberlichtenau" ein nicht ganz so pompöses Fest, was nicht heißen soll, dass im Juni 1992 nicht gefeiert worden wäre. In all den Jahren herrschte ein gutes Miteinander unter den Mitgliedern, was wohl nicht zuletzt von der alljährlichen Teilnahme des Friedrich-Ludwig-Jahn-Turnfestes in Freyburg/ Unstrut herrührte. Noch heute fahren die Turnerinnen und Turner zu dieser Veranstaltung.
Freyburg damals... mit Siegmund Förster, Günter Thomschke und Günter Schäfer
Freyburg heute (2008) mit Andreas Zachmann, Carsten Guhr, Daniel Krause Juliane Gäbler, Katrin Zachmann, Katja Mager
Ein weiteres alljährliches Ereignis war das "Karl-Bellmann-Gedenkturnen", welches von der SG Oberlichtenau ins Leben gerufen, aber leider nach einigen Jahren nicht mehr fortgesetzt wurde. Die Turner veranstalteten erstmals 1993 diesen Wettkampf zu Ehren jenes Mannes, welcher ein sehr vielseitig engagierter und aktiver Sportfreund des Vereins war und dessen besondere Liebe dem Geräteturnen galt. Die Sieger beim ersten Wettkampf waren Katja Mager und Leander Haase.
Oberlichtenau war zu der Zeit auch Austragungsort vieler anderer Wettkämpfe. So fanden unter anderem im April 1993 die Oberlausitzer Turngau-Meisterschaften für die Jungen der 1.- 8. Klasse in der Jahn-Sporthalle statt, 1995 war Oberlichtenau Austragungsort des Kreispokalturnens mit 130 Teilnehmern und bei den Mannschaftsgaumeisterschaften des Turngaus Oberlausitz 1995 gingen 150 Mädchen und 40 Jungen an die Geräte. Es ist heute kaum vorstellbar, wie so viele Sportler in die kleine Turnhalle passten.
Das Turnen nach der Jahrtausendwende
Mit dem Rücktritt von Jens Schäfer als Vorsitzenden der Abteilung Turnen verjüngte sich die Abteilungsführung stetig. Zunächst nahm Carsten Guhr die Zügel in die Hand und mit seiner Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Oberlichtenau im Jahr 2002 folgte mit nur 19 Jahren Katja Mager auf dem Posten. Mit Geraldine Schuckelt und Elke Lunze standen zwei erfahrene Trainerinnen für die Übungsstunden bereit und auch die heranwachsende "Jugend" um Katrin Zachmann, Aniko Seifert und Juliane Gäbler wurde mehr und mehr als Trainerinnen und in die Vereinsleitung eingespannt. Turnerfahrten gehören nach wie vor zum festen Programm der Sportler. Ein besonderer Höhepunkt im Jahr 2007 bildete das Schauturnen anlässlich des 115- jährigen Turnjubiläums in Oberlichtenau. Gut besucht war die dazugehörige Ausstellung, welche zahlreiche Fotos aus den vergangenen Jahrzehnten und die Vereinsfahne zeigte.
Mit Lucas Hanzsch war auch wieder ein männliches Ausnahmetalent unter den Turnern. In den Jahren 2003-2009 erturnter er sich zahlreiche Titel, unter anderem mehrfacher Kreismeister, Sieger des Pokalturnens und der Kreis-Kinder- und Jugendsportspiele mit 7 Goldmedaillen, Gaumeister im Jahr 2008 sowie der 2. Platz bei den Sachsenmeisterschaften. Aber auch die Turnerinnen etablierten sich nach und nach als feste Größe auf dem Siegertreppchen, allen voran Katrin Zachmann, die bis heute ständiger Gast unter anderem bei Gaumeisterschaften und Landesbestenermittlungen ist.
Das nächste große Schauturnen ließ nicht lange auf sich warten, 120 Jahre Turngeschichte sollten im Jahr 2012 ebenfalls gefeiert werden. Besonderer Gast zu dieser Veranstaltung war Dr. Steffi Biskupek-Kräker. Sie ist eine ehemalige Kunstturnerin in der DDR und erturnte sich bei den Olympischen Spielen 1976 und 1980 mehrere Medaillen. Ihre Erzählungen rund um den Turnsport und ihre Karriere werden den Besuchern und Turner/-innen sicherlich in Erinnerung bleiben. Das Internationale Deutsche Turnfest im Jahr 2013 in der Metropolregion Main/Neckar war ein besonderes Ereignis für die derzeitige Oberlichtenauer Turnjugend und die Trainerinnen. Nur aller 4 Jahre findet diese Großveranstaltung statt und die Teilnahme daran wird allen im Gedächtnis bleiben.
Dank Geraldine Schuckelt, welche als gebürtige Engländerin beste Kontakte zur Insel pflegt, konnte für die Turnjugend etwas ganz Besonderes auf die Beine gestellt werden. Im Jahr 2015 fand das erste "Englischsprachige Turnwochenende" in der Turnhalle in Oberlichtenau statt. Extra dafür wurde eine Trainerin aus England eingeflogen, die an 3 Tagen mit den Turnerinnen gemeinsam trainierte - natürlich alles in englischer Sprache. Auch das Kulturprogramm für die Teilnehmer fand auf Englisch statt, was Einige sicherlich vor eine größere Herausforderung stellte. Die gewonnenen Erfahrungen werden jedoch bei allen bleiben. Und es sollte nicht das einzige Turnwochenende dieser Art bleiben...
Teilnehmerinnen des 2. Englischsprachigen Turnwochenendes 2016 in Oberlichtenau. In der Mitte zu sehen ist Natasha aus England, welche für einige Tage extra nach Oberlichtenau kam.