Das sind oft die unerwünschten Partien, die dann auch manches Mal auch noch in die Hosen gehen. Diesmal waren die Oberlichtenauer Männer haushoher Favorit gegen den noch punktlosen Tabellenletzten aus der Lausitz. Der SSV Stahl Rietschen II war so ein Gegner, der gern unterschätzt wird und dann auch noch über sich hinauswächst. Da kann sich ein Favorit nur blamieren und diese Rolle mussten die Männer von Ralf Moschke annehmen. Das alles ad absurdum zu stellen, begannen die Miehle und Co. sehr konzentriert und erfolgreich. Gut in die Partie findend, machten sie innerhalb von drei Minuten auch drei Treffer ohne Gegentor. Das war aber schon für die nächsten 27 Minuten der meist gesehene Abstand. Darüber täuschen auch das 17:12 und mehrfach vier Tore Vorsprung nicht hinweg. Die Gäste erwehrten sich ihrer dünnen Ligahaut nach Kräften und erst nach dem Wechsel gelang es den Gastgebern, sich deutlicher abzusetzen. Dennoch dauerte es bis zur 41. Minute, ehe die Vorteile klarer ausgespielt werden konnten. Vom 24:19 zum 29:19 innerhalb von gut drei Minuten wurden zehn Tore Abstand hergestellt. Damit war die Partie praktisch entschieden. Auch die folgende Gäste-Auszeit änderte daran nichts mehr. Jeweils einem Gegentor folgten dann Torstaffetten die die Heimbilanz auf 40 Tore schraubten bei nur drei Gegentoren. Trainer Ralf Moschke war dann auch mit den letzten 20 Minuten vollauf zufrieden: „Zuletzt haben wir überzeugend den Heimsieg gesichert. Zuvor war vieles nur durchwachsen. Wir kamen am Anfang gut rein, haben dann aber vieles liegen lassen. Rietschen hatte da auch gut mit einem starken Torwart verteidigt, so dass wir uns nicht richtig absetzen konnten. Robin Oswald im Tor hat uns vor allem in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit im Spiel gehalten und stand auch bis zur 50. Minute im Kasten. In der Kabine haben wir alles Nötige besprochen. Es sollte vor allem nicht mehr so überhastet abgeschlossen werden. Christoph Röntzsch auf der Mitte war nicht nur torhungrig, sondern setzte seine Nebenleute auch richtig ein. Das Gleiche gilt auch für Sven Schäfer auf Halblinks, der sich aber wurfmäßig zurück halten musste. Auch Toni Thieme war wegen seiner schweren Handverletzung nur kurzzeitig einsetzbar. So blieb der nötige Druck von der rechten Seite geringer. In einem insgesamt guten und fairen Spiel beider Seiten wurde die Pflichtaufgabe erfüllt. Mit der Abwehr – und Torhüterleistung bin ich vollauf zufrieden. Nur in der ersten Halbzeit hat es bei uns etwas geklemmt.“ Vor allem die Steigerung und besonders die Treffsicherheit gegenüber den letzten Spielen waren bei Danny Miehle (9 Tore) und Thomas Kirste (8) deutlich sichtbar. Das war letztlich neben den sieben Treffern von Röntzsch das angriffsseitig Positive dieser Begegnung. Für die diesmal besondere Fairness sprechen lediglich eine Verwarnung an die SGO sowie zwei und eine Zeitstrafe gegen Rietschen. Acht Oberlichtenauer Torschützen gegenüber fünf der Gäste sprechen auch für den am Ende klar herausgeworfenen Heimsieg. 23:11 Punkte sichern klar den Abstand nach hinten ab. Was noch nach vorn geht, muss sich in den nächsten vier Spielen zeigen. Bei einem Spiel weniger fehlen zu Rang drei nur zwei Zähler. Am Pokal- und Nachspieltag des nächsten Wochenendes wird dieses fehlende Spiel gegen Koweg Görlitz II wieder als Heimspiel steigen. Das wird eine deutlich schwerere Aufgabe als die letzte. Danach kommen neben dem Nachbarduell mit Hoyerswerda und dem Spitzenderby mit Pulsnitz noch zwei vermeintlich leichtere Partien.

Oberlichtenau spielte mit: A. Schäfer, Oswald, König; Thieme (1), Fröhlich (6), Miehle (9/1), Hunger (2), R. Schäfer (6), Gretschel, Röntzsch (7/1), Hübner, S. Schäfer (1) und Kirste (8).

Eberhard Neumann