Oberlichtenau ist im Sturmlauf nicht zu stoppen
Mit einem klaren 44:20 (17:9)-Erfolg über den Radeberger SV II sichert die SGO vorerst Rang drei.
Dass es am Ende so leicht und deutlich werden sollte, konnten die Oberlichtenauer nicht erwarten. Die Gäste aus der Bierstadt aber litten unter potenzieller Personalnot. Umso erstaunlicher war, dass sie vornehmlich in Halbzeit eins noch recht ordentlich mithalten konnten. Nach dem Wechsel aber gingen sie mehr und mehr im Konterlauf der Gastgeber unter und hatten erwartungsgemäß nicht viel zum Zusetzen. Immerhin hatten die Radeberger noch vor der Partie an Absage gedacht. Das jedoch ist ein auch in der Bezirksliga ziemlich teures Unterfangen und die entsprechende Erfahrung hatte der RSV schon vorher einmal gemacht. So war es auch einfacher, unterzugehen aber dabei zu sein. Trotz der geringen Personaldecke und durch Zugriff auf andere Teams des Vereins wurde das Wagnis eingegangen. Die Gnädig und Co. präsentierten sich als ein allemal fairer Verlierer und nahmen die Schmach hin. Da die Partie letztlich sehr einseitig werden musste reichen fast schon die Worte von Trainer Ralf Moschke, für den vor allem der Sieg zählte, weniger die Höhe: „Radeberg trat mit einer Notbesetzung an. Matthias Gnädig riss fast als einziger an den Zügeln. Wir versuchten von Beginn an ordentlich ins Spiel zu finden, aber die erste Halbzeit entpuppte sich als sehr durchwachsen. Umso länger das Spiel lief, desto größer wurden die Konditionsprobleme der Gäste. Wir machten nicht mehr als möglich und nötig. Unsere Chancenverwertung der ersten Halbzeit war nicht so prickelnd und auch in die zweite Hälfte mussten wir erst reinkommen. Dann machten wir auch unsere Treffer. Ich möchte keinen hervorheben, wobei die Torhüter einen guten Job machten. Maik Hallmann war stärker als im letzten Spiel und Enrico König davor ebenfalls gut. Ansonsten konnte ich viel durchwechseln und allen Einsatzzeiten geben.“ Tatsächlich konnte sich der Gastgeber in der ersten Hälfte nicht so recht entfalten und ließ da schon eine Reihe guter Möglichkeiten im Tempospiel liegen. Erst nach dem 10:6 setzten sich die Oberlichtenauer klarer ab. Nach dem Wechsel ging es gleich gut weiter und bis zur 35. Minute wurde durch vier Treffer ein Serie die Entscheidung herbeigeführt. Die wurde in der Folge sukzessive weiter ausgebaut und mehrfach durch Trefferfolgen einiger Spieler untermauert. So erzielten Sven Schäfer, Kai Fröhlich, Georg Förster und Thomas Kirste beinahe nacheinander Dreierpacks. Bis auf Abwehrspezialist Patrick Hübner trugen sich alle Feldspieler mit zwei oder mehr Treffern in die Torstatistik ein. Auf Seiten der Gäste gelang das nur Stefan Babisch (7 Tore), André Skawran (5), Mirko Oswald und Mathias Gnädig (je 3), Mathias Grünig und Dennis Rühle trafen je einmal. Vor allem nach dem Wechsel nutzten die Oberlichtenauer ihre Ballgewinne zu ihren gefürchteten Tempogegenstößen. Dabei waren sie äußerst effektiv und machten aus 16 Kontern 13 Tore. So einfach wird das nicht gleich wieder werden. Zumindest in dieser Saison entpuppten sich die Bierstädter als ein Lieblingsgegner der SGO-Männer. In den drei Begegnungen, inklusive Pokal, wurden 131 Treffer, also immer mehr als 40 bei insgesamt 81 Gegentoren markiert. Das nächste Spiel wird sicher schwerer, aber auch machbar, denn am Sonnabend geht es zum Tabellenletzten Sagar nach Bad Muskau.
Oberlichtenau spielte mit: A. Schäfer, Hallmann, König; Thieme (5), Fröhlich (2), Miehle (6), Hunger (4), Franke (5), R. Schäfer (2), Röntzsch (3), Hübner, S. Schäfer (6), Förster (6/1) und Kirste (5).
Eberhard Neumann