Oberlichtenau hat den KJS-Club schon am Rande der Niederlage
Am Ende reichte den SGO-Männern eine engagierte Partie bei knapper 31:30 (12:12)- Pleite nicht zum Sieg.
Auch für Trainer Ralf Moschke war in der Auswärtspartie gegen den favorisierten KJS-Club in Dresden durchaus ein Erfolg möglich. Letztlich reichte es nicht einmal zum Remis, das mehr als verdient war. In der für Handball grenzwertigen Halle – zu schmal und schlecht beleuchtet – ist es immer für die Gäste schwierig, sich richtig in Szene zu setzen. Wer da auf Tempo und Spielüber die Außen setzt, hat schon schlechtere Karten als anderswo gewohnt. Dazu massiert sich alles mehr über die Mitte und da stehen die hoch aufgeschossenen Club-Hünen im Wege. Um das Bollwerk besser aufreißen zu können, fehlte den Gästen auch noch Kreisläufer Rico Schäfer. Rein spielerisch hatten die viel zu bieten und konnten dem diesmal immerhin schon wieder mal neunfach höher bestückten Gegner –es fehlte sogar mit Holec ein zehnter und Hagen war auch neu im Tor – besonders Tempo entgegen setzen. Das führte auch zu langzeitigen Führungen im Spiel, die aber nie entscheidend ausgebaut werden konnten. So kamen die Gastgeber in den letzten zehn Minuten auch erfahrungstechnisch noch besser ins Spiel, drehten das und gewannen mehr als knapp. Vor allem in der ersten Hälfte konnten die Moschke-Männer selbst mehrfache vier Tore plus nicht vorentscheidend ausbauen. Vor dem Pausenpfiff wurde sogar die 12:9-Führung zum Remis vergeigt. Da sich das in der zweiten Halbzeit fast analog fortsetzte, war für Moschke der Wermutstropfen im eigenen guten Spiel: „Schade, am Ende konnten wir es immer noch packen. In den letzten Minuten konnten wir auch mit Manndeckung das Spiel nicht mehr entscheiden. Die Chancen zum Remis waren da. Ab der 45. Minute ging die KJS in Führung, während wir ständig ein Remis erreichten. Die Dresdener konnten sich nicht großartig absetzen. Obwohl wir ein gutes Spiel ablieferten, verloren wir in wichtigen Situationen die Nerven. So kamen wir vorn oft nicht wie gewollt durch und leisteten uns zu hastige Abschlüsse. Wir machten den Deckel nicht drauf, aber die Gastgeber waren einfach abgebrühter.“ So kochte nichts über und Oberlichtenau verpasste das Menü in Punkten. Auch das knappste aller bisherigen Ergebnisse aller Ligateams beim Aufstiegsaspiranten schmeckte Moschke und Co. deshalb nicht besonders. Was zählt, sind eben Punkte und die wurden in Dresden liegen gelassen: „Dieser Schuppen“, so der Coach „war schon eine Herausforderung, die wir aber recht gut meisterten. Es gelang uns allerdings auch nicht, die drei belasteten Gegenspieler zur jeweiligen dritten Zeitstrafe zu bringen, was weitere Möglichkeiten für uns eröffnet hätte. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Vorteile nicht ausgebaut und gerieten so immer mehr ins Hintertreffen.“ Beim Aufholen blieb es mit mehrfachen Unentschieden, aber gewendet wurde das Blatt nach dem 22:23 und 27:27 nicht mehr. Die auch körperlich überlegenen Gegner retteten den knappen Erfolg über die Zeit, dabei ihre Cleverness zusätzlich einbringend. Leute wie Hrib (elf Tore) und der neu aufgelaufene Hake (9), konnten nicht entscheidend gestoppt werden. Positiv und selten auch, dass sich alle Feldspieler in die Torstatistik eintragen ließen. So müssen die Oberlichtenauer bis in den Januar warten, ehe die nächste Erfolgsmöglichkeit ansteht. Allerdings wird auch das ein Hammer-Auftakt, da es zu den starken Bernstädtern geht. Die wollen noch eine Rechnung aus dem von der SGO mit 30:29 gewonnenen Hinspiel begleichen. Dann beginnt zwar die Rückrunde, aber die Hinrunde ist für die Moschke-Männer noch nicht beendet. Das passiert erst im Februar, wenn gegen Schleife nachgeholt werden wird und dann ist die SGO mit der Spielanzahl wieder pari pari. Zudem stehen im Dezember noch Pokalspiele für Frauen, Männer 1 und 2 an, allerdings alle auswärts.
Oberlichtenau spielte mit: A. Schäfer, Hallmann, König; Thieme (2), Fröhlich (4), Miehle (4), Hunger (3), Franke (2), Röntzsch (1), Hübner (1), S. Schäfer (1), Förster (4/4) und Kirste (8).
Eberhard Neumann