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Laufen am Äquator - ein Erlebnisbericht

Als ich vor mehr als 10 Jahren von einem hohen Berg in Tansania aus das erste Mal Sansibar gesehen habe, wußte ich, dass ich da nochmal hin will.
In diesem Jahr bot sich diese Gelegenheit. Schulz Sportreisen hatte den Sansibar-HM mit optionaler Urlaubsverlängerung im Programm und ich entschied mich für eine Teilnahme.
12 Tage Familienurlaub auf dieser fantastischen Insel im Indischen Ozean und ein kurzer Lauf zum Abschluß, was sollte da dramatisch sein ?
Aber es war anstrengender, als erwartet!
Morgentliche Temperaturen zwischen 26 — 28 Grad, ca. 90 % Luftfeuchte, bei den ersten kurzen Trainingseinheiten auf Sansibar bekam ich schnell meine Grenzen aufgezeigt.
Nur gut, dass die Bademöglichkeiten bei 28 — 31 Grad Wassertemperatur im azurblauen Ozean für einen perfekten Ausgleich sorgten.
Für den Lauf am Morgen des 03. November 2024 waren fast 5000 Teilnehmer angekündigt, die allermeisten jedoch auf der moderaten 5 km Runde, beim HM waren es ca. 100 Starter.
Wer schon mal in Afrika laufen war, der kennt die klangvollen Ankündigungen der Organisatoren: die Strecke ist abgesperrt, kein Fahrzeugverkehr zwischen den Läufern, Verpflegungsstellen alle 3 km, Zeitmessung mit Chip etc., davon blieb am Ende nicht viel übrig ! Immerhin, die Eliteläufer aus den benachbarten afrikanischen Staaten wurde noch namentlich erfasst, für alle anderen HM-Läufer gab es eine Startnummer, aber ohne Chip und damit auch keine offizielle Ergebnisliste. Wasserstellen gab es genug, auch wenn man manchmal danach suchen mußte. Die größte Herausforderung war jedoch der beinahe ungebremste Verkehr von Bussen, LKW's, Tuk-Tuk's und Mopeds. Viele Einheimische sahen es als Sport an, die Läufer aus Bussen oder von Mopeds auf der «gesperrten Strecke» anzufeuern, so viele Diesel-Abgase wie bei diesem Lauf hatte ich noch nie.
Die Strecke war weitgehend flach, Asphalt oder fester Untergrund, die letzten km in engen Gassen quer durch die Altstadt. Im Ziel gab es für jeden eine Finischer eine Medaille, das es am Ende mit 2:05 noch eine akzeptable Zeit wurde, hat mich selbst überrascht.
Danach ging es zum Entspannen und Baden auf eine Sandbank im Ozean, ein würdiger Ausklang des Laufs und Abschied von dieser zauberhaften Insel !

 

Holger Uhlmann

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