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Drei Ironmans in sieben Wochen

(Auch) für Triathlon-Profi Markus Thomschke aus dem Pulsnitztal kam die Corona-Pandemie zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Mit einem dritten Platz beim Ironman Cork in Irland im Juni 2019 und dem zweiten Platz beim Ironman Wisconsin / USA im September 2019 hatte sich der damals 35-Jährige in der weltweiten Rangliste der besten Langstreckentriathleten wieder weit nach oben gearbeitet. Beim stark besetzten traditionellen Oberlichtenauer Silvesterlauf 2019 wurde er überlegener Gesamtsieger vor Sachsens Top-Läufer Marc Schulze…

Doch dann kam Corona – verbunden mit einem nahezu vollständig wettkampffreien Kalenderjahr 2020. Der Neustart im Jahr 2021 verlief für Markus Thomschke durchwachsen:

Nach den vorbereitenden Wettbewerben über die Mitteldistanz auf Gran Canaria und St. Pölten mit guten, noch nicht überragenden Leistungen (SZ und Pulsnitzer Anzeiger berichteten) folgte am 3. Juli 2021 ein erstes Zusammentreffen mit der Weltspitze über die Langdistanz – und das beim hammerharten Ironman auf der Lavainsel Lanzarote. Beim 3,8 Kilometer langen Schwimmen führte Thomschke über weite Strecken die Verfolgergruppe an und wechselte mit einem zwar deutlichen, aber noch überschaubaren Rückstand auf die mit 2.500 Höhenmetern gespickte 180-Kilometer-Radtortur. Gemeinsam mit Boris Stein, der am Ende den Silberrang belegte, verringerte der Pulsnitztaler den Rückstand zur Spitze, verspürte aber ab Kilometer 80 Hüftschmerzen. Bei der Abfahrt vom Mirador del Rio wurden die Schmerzen so stark, dass er seinen Gefährten ziehen lassen musste und nur noch locker ins Ziel rollte. An ein Laufen über die Marathondistanz war nicht zu denken.

Noch mehr Pech hatte Markus Thomschke drei Wochen später im ehemaligen Olympiaort Lake Placid. Schon die Einreise in die USA war coronabedingt recht holprig. Der Wettkampfauftakt, das Schwimmen, war indes optimal: Markus Thomschke hielt Anschluss zur Spitze und bei Radkilometer 56 lag der Führende des Feldes gerade mal 1:40 Minute vor ihm. Doch dann – technischer Defekt: Die Luft war aus dem Reifen entwichen. Der Technische Support kam nach 23 Minuten, der Rückstand zur Spitze wuchs auf uneinholbare 25 Minuten… Markus Thomschke fuhr die hügelige Radstrecke bis Kilometer 180 in (effektiven) 4:40 Stunden zu Ende, den abschließenden Marathonlauf nahm er nicht mehr in Angriff.

Die sehr flache, ausgesprochen schnelle Strecke im Süden von Dänemark ist eigentlich nicht das Terrain, in dem sich Markus Thomschke richtig zuhause fühlt. Trotzdem wählte der 37-Jährige den Ironman Kopenhagen am 22. August aus, um in diesem Jahr ein ordentliches Endergebnis vorzuweisen. Die reichlich 3 Minuten Rückstand zu den Führenden nach dem Schwimmen versuchte er an der Seite der beiden Superstars des Rennens, Cameron Wurf aus Australien und Lionel Sanders aus Kanada, zu schließen, aber deren höllischer Verfolgungsjagd konnte er an diesem Tag nur bis zum Drittel der flachen 180-Kilometer-Radstrecke folgen und fand sich nach der zweiten Disziplin immer noch auf Platz 15 wieder. Auch beim abschließenden 42 Kilometer langen Marathonlauf konnte Markus Thomschke auf den ersten 20 Kilometern seine Position nicht deutlich verbessern – eine Top-10-Platzierung blieb außer Reichweite - und so ließ er es auf der zweiten Hälfte entsprechend ruhiger angehen. Am Ende stand mit 8:30:11 Stunden (3,8 km Schwimmen: 49:12 min., 180 km Rad: 4:26:49 Std., 42 km Laufen: 3:09:24 Std. + entsprechende Wechselzeiten) eine recht gute Zeit zu Buche, Platz 24 entsprach freilich nicht seinen Erwartungen. Drei harte Wettkämpfe in nur sieben Wochen verlangen zweifellos sehr viel vom Körper. In Kopenhagen siegte am Ende Wurf mit Streckenrekord von 7:46:06 Stunden mit drei Minuten Vorsprung vor Sanders.

 

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