Die Oberlichtenauer ziehen sich aus der Verliererschlinge
Nach einer verkorksten ersten Halbzeit gewinnen die Männer der SGO noch mit 32:28 (12:17) gegen die starken Bernstädter.
Das Spiel lief auf beiden Seiten derart zähflüssig an, dass befürchtet werden musste, es gebe einen neuen Tore-Minus-Rekord. Auf beiden Seiten wurde besonders zu Beginn, wohl auch durch zu viel Nervosität geschludert und verpasst, das Tor zu treffen. Nach müßigem Abtasten schien sich der OHC jedoch am ehesten zu fangen. Das insgesamt erste Tor fiel durch den nach neun Minuten und 30 Sekunden. Auch erst in der zehnten Minute gelang den Gastgebern der erste Treffer, ehe sie unter zu gehen schienen. Plötzlich liefen sich die jungen Bernstädter in einen regelrechten Rausch, dem die SGO wenig entgegen zu setzen hatte. Bis auf 1:6 und 2:7 zogen die Gäste davon. In der Folgezeit halbierte sich zwar der Rückstand, aber Zugriff aufs Spiel fanden die Hausherren nicht. Erst eine deftige Kabinenpredigt von Trainer Ralf Moschke rüttelte die Miehle und Co. auf. Dazu meinte der Coach: „In der ersten Halbzeit fanden wir keine Mittel, um das Spiel an uns zu ziehen. Wir wurden vom OHC regelrecht an die Wand gespielt. Vor allem in der Hintermannschaft offenbarten wir unsere Lücken vor allem in der 5:1-Variante. Mit dem 6:0-Riegel lief es dann etwas besser. Ich hatte in der Kabine deshalb lautstark gefordert, die Bernstädter nicht so in der Abwehr durchlaufen zu lassen. In der Deckung sollte außerdem mehr und energischer der Zugriff erfolgen und die Torwartleistung musste gesteigert werden. Enrico König hielt dann auch viele Bälle und die Spieler hatten verstanden, worauf es in der Abwehr ankommt. Es wurde viel aggressiver zugepackt und somit kamen die Gäste langsam von der Rolle. Insgesamt gesehen, war es für Bezirksligaverhältnisse ein schönes, flottes Spiel, für die Zuschauer interessant und ansehenswert.“ In der 40. Minute gelang der Heimmannschaft endlich, nachdem vorher permanent einem Rückstand hinterher gelaufen wurde, der Ausgleich zum 24:24. Von da an lief das Oberlichtenauer Spiel und der Sieg wurde hinten raus clever erkämpft und gesichert. Wie auch Moschke erleichtert feststellte, „waren danach die Bernstädter enttäuscht. Da es ihnen einfach noch an der nötigen Routine fehlte aber auch nicht so verwunderlich. Meinem Team gilt ein großes Kompliment dafür, dass und wie es sich in die Begegnung zurück kämpfte.“ Nach dem 25:25 wurden nach einfachen Ballgewinnen vier Treffer in Folge drauf gepackt und damit die Vorentscheidung erzwungen. Bis zum Schlusspfiff wurde durch überlegte Aktionen die Partie herunter gespielt und so ein wichtiger Heimsieg eingefahren. Aus den Augen mehrerer Rietschener Gäste war der Oberlichtenauer Sieg für die in zweifacher Hinsicht wertvoll. Zum einen wurde der einzige Rietschen-Bezwinger und direkte Verfolger Bernstadt geschlagen. Zum anderen konnten sich die Rietschener ihre Gedanken machen, was in einer Woche bevorsteht, wenn die SGO beim Spitzenreiter aufschlägt. Natürlich wollen da die Moschke-Männer beweisen, dass sie mit ihrer aktuellen Platzierung nicht zufrieden sind.
Oberlichtenau spielte mit: A. Schäfer, Hallmann, König; Fröhlich (3), Miehle (8), Hunger (1), Franke (1), R. Schäfer (3), Gretschel (7), Röntzsch, S. Schäfer (3), Förster (1) und Kirste (5).
Eberhard Neumann