Die Oberlichtenauer Männer überraschen ungeschlagene Neugersdorfer
Kaum zu erwarten, aber mit tollem Einsatz konnten die SGO-Männer mit einem 26:24 (13:11)-Heimsieg dem Favoriten die erste Pleite beibringen.
Zwei Spitzenspiele nacheinander, das war das Programm der letzten beiden Wochen für die Oberlichtenauer. Und nach den vier Wochen Punktspielpause folgt gleich Anfang November der nächste Hammer mit dem Stadtderby gegen Pulsnitz. Mit der Partie der SGO-Männer gegen Neugersdorf gab es das nächste Spiel der Wahrheit mit der zu beantwortenden Frage, wo sie sich tabellarisch einordnen würden. Geht es weiter nach unten oder behauptet sich das Team von Ralf Moschke weiter in der Spitzengruppe? Die Antwort war gegen Neugersdorf dann sehr emotional und beispielhaft. Letztlich konnte der Verbandsliga-Absteiger und noch verlustpunktfreie TBSV im Heimspiel besiegt werden. Sicher, die Gäste befinden sich in einem Umbruch, zeigten aber in den Begegnungen zuvor, dass das gut gelingt. Hoch motiviert ließen es die Oberlichtenauer trotzdem angehen und sie zeigten keinen Respekt vor dem namhaften Gegner. Ein großes Plus auf Seiten der Gastgeber sollte der Einsatz von Danny Miehle sein, der gegen Kamenz noch fehlte – was wäre da vielleicht auch möglich gewesen? Bei den Gastgebern stachen diesmal allerdings auch andere Trümpfe, die sonst eher im Verborgenen blieben. So wurde Patrick Hübner beinahe genauso wie Miehle und Sven Schäfer fast zum Matchwinner. Nicht nur, dass Hübner hinten wieder souverän aufräumte und sich nicht mal eine Zeitstrafe fing. Auch vorn steuerte er seltene drei wichtige Treffer und herausgeholte Siebenmeter bei. Zudem überzeugte Sven Schäfer mit fünf Toren in besonders wichtigen Situationen. Die beiden beteiligten sich allerdings auch an der unterirdischen Sieben-Meter-Ausbeute so wie Miehle, Thomas Kirste und Georg Förster. Allesamt ließen sie insgesamt sieben Würfe vom Punkt liegen. Damit verhinderten sie selbst sogar eine deutlichere Führung und sicherten zugleich weitere Spannung im Spiel. Nicht so hart wie das Strafregister aussagt, aber eben sehr emotional war die Partie dann doch. Die Neugersdorfer acht Zeitstrafen und zwei roten Karten und die sieben Zeitstrafen und eine rote der SGO zeugen aber auch von der Brisanz und für beide Teams eminent wichtigen Begegnung auf Augenhöhe. Dass seine Männer letztlich die Oberhand behielten, freute nicht nur die Fans, die auch zahlreicher sein konnten, auch Trainer Moschke war’s zufrieden: „Unser Torwart Justin Fichte war von Beginn an bei der Sache. So hatte ich keine Not, ihn rauszunehmen. Die Abwehr hat 60 Minuten lang gut und ordentlich zugepackt. Außerdem hatten wir keine Anlaufschwierigkeiten. Es war ein flottes und spannendes Spiel beider Mannschaften. Es war körperbetont hart von beiden gleich geführt, aber nicht unfair. Absolut nicht zufrieden kann ich mit der Chancenverwertung vom Siebenmeter-Punkt sein. Ansonsten war ein ruhigeres Spiel möglich. Wir zeigten eine deutliche Steigerung gegenüber Kamenz. Alle haben heute ihre Sachen gut gemacht und ordentlich gekämpft. Auch nach dem Unentschieden haben wir uns noch gesteigert. Die Neugersdorfer spielen eine gute Saison und oben mit.“ Das gilt nun auch für die SGO, immerhin mit erst zwei Minuspunkten auch weiter in der Spitzengruppe vertreten. So darf‘ weiter gehen, vielleicht auch gegen Pulsnitz. Vom reinen Spielverlauf her startete die SGO mit 4:1 nach neun Minuten mit sofortiger Auszeit der Gäste. Nach dem 8:7 ging der TBSV erstmals durch zwei Tore in Führung, aber auch deren letzte. Nach nochmaligem 11:11-Remis brachten die SGO-er bei maximal drei Toren plus ihre permanente Führung über die Zeit.
Oberlichtenau spielte mit: A. Schäfer, Fichte; Thieme (1), Fröhlich (4), Miehle (8), Hunger, Richter, R. Schäfer (1), Gretschel, Röntzsch, Hübner (3), S. Schäfer (5), Förster (2/2) und Kirste (2).
Eberhard Neumann