Die Oberlichtenauer Männer hadern mit den Umständen in Rietschen
Obwohl spielerisch eine gute Leistung abliefernd, unterliegt die SGO mit 28:23 (13:13) beim SSV Stahl doch unter Wert.
Es ist so eine feine Sache mit facebook und den anderen virtuellen Medien. Da finden und outen sich viele als Freunde, was mancher nicht versteht. Dann ist es aber auch verständlich, wenn sich vor und nach einem Spiel die Freunde herzlich grüßen. Was dazwischen liegt, sollte eine spannende und trotz Kampf faire Begegnung aller Seiten sein. Brisanz lag in der Partie dadurch, dass die Gastgeber wegen ihrer Aufstiegsambitionen nicht im Geringsten Punkte liegen lassen dürfen. Für die Oberlichtenauer war das kein Ansatzpunkt, denn die haben ihre Ambitionen auf den Meistertitel bereits begraben. Trotzdem sollten die favorisierten Gastgeber etwas geärgert werden mit lockerem, unverkrampftem Aufspielen. Irgendwie hatten die Stahlharten wohl doch die Hosen etwas voll, denn die SGO war zuletzt der Bezwinger des bisher einzigen SSV-Niederlagengebers Bernstadt. So setzten die Gastgeber auch viel aufs Umfeld. Das zeigte sich dann auch wenig freundlich gegen die Gäste, die dann auch gegen alles ankämpfen mussten, was nicht selbst spielte. Dabei hatten sich beide Teams auf ein schönes und packendes Spiel eingestellt und zeigten das auch. Die Oberlichtenauer ihrerseits ließen spielerisch nichts anbrennen und setzten die Gastgeber mächtig unter Druck. Der kam auch nie weiter weg als bis auf drei Tore Differenz. Danach blieben die Gäste immer in Schlagdistanz. Einzig die Schwächephase zwischen der 40. Und 50. Minute verhinderte für sie ein besseres Ergebnis. Da konnten sich die Rietschener vorentscheidend auf fünf Tore zum 25:20 absetzen. In der Schlussphase ließen sich die SGO-Männer dann merklich hängen, wohl bemerkend, dass sie nicht gewinnen sollten. Oberlichtenaus Trainer Rolf Moschke war nach der Partie sichtlich angefressen, brachte aber die positiven Akzente seines Teams zu Protokoll: „Es war letztlich mehr drin für uns. Rietschen war zu packen, denn wir waren gut mit dabei. Wir haben gut gespielt, sportlich war das alles in Ordnung. Wir hatten die Gastgeber sichtlich überrascht damit, dass wir ohne Konter spielten und keine unüberlegten Abschlüsse produzierten. Wir haben die gesamte Partie versucht, ganz ruhig zu spielen. Die Abwehr hat von Beginn an gut gestanden. Leider kam zwischen der 40. Und 50. Minute ein kleiner Hänger, der mehr verhinderte. Was uns ärgerte, waren viele unsportliche Rietschener. Schon in der zehnten Minute erlitt Gretschel einen Nasenbeinbruch. Auch Blau nach dem Spiel für Haase ist nicht hinnehmbar. So haderten wir auch mit den Schiris. Verloren haben wir aber am Ende selbst, weil wir uns von allem zu sehr beeindrucken ließen.“ So frustrierend das alles war, die SGO kann jetzt manches für die kommende Saison probieren, die hoffentlich bessere Rahmenbedingungen bietet. Jetzt geht es erst am 4. März für sie weiter, eine sinnlos lange Pause, die keinem Team nötige Stabilität und Rhythmus bringt. Das ist auch schädlich für höhere Aufgaben. Die könnten dann auch für die Oberlichtenauer im Focus stehen. Zwischen den Punktspielen liegt am 12. Februar noch das Oberlichtenauer Pokalspiel, wer da wohl siegen wird?
Oberlichtenau spielte mit: Hallmann, König; Fröhlich (1), Miehle (7/1), Hunger (5), Franke, R. Schäfer, Gretschel (1), Hübner, S. Schäfer (6), Förster, Kirste (2) und Haase (1).
Eberhard Neumann