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Mitgliederversammlung am 19.05.2016

Am Donnerstag, dem 19. Mai 2016 fand im Lindengasthof Oberlichtenau die Mitgliederversammlung der Sportgemeinschaft Oberlichtenau statt. 60 stimmberechtigte Mitglieder des Vereins nahmen an der Veranstaltung teil. Es wurde Rechenschaft über die Tätigkeit der Leitung und der Abteilungen abgelegt, der Bericht des Finanzwartes und der Kassenprüfer abgegeben. Die Berichte wurden von 59 anwesenden Mitgliedern bei einer Stimmenthaltung bestätigt und die Leitung entlastet. Weitere Beschlüsse wurden nicht gefasst.

Rechenschaftsbericht zur Mitgliederversammlung am 21.05.2015

Liebe Sportfreunde,
allein die letzten drei Wochen hatten es in sich – und man könnte Seiten füllen. Da gewinnt die zweite Handball-Männermannschaft den Kreispokal in Pulsnitz, zwei Stunden später steht man in Görlitz Kopf, weil die Erste den Bezirkspokal ins Pulsnitztal holt und Hunderte Schlachtenbummler sind aus dem Häuschen. Einen Tag später weiht der Spielmannszug im Beisein der politischen Prominenz seinen neuen Marschplatz ein – mit der Bon-Jovi-Show, die schon bei zahlreichen Musikparaden begeisterte. Am gleichen Tag holen drei Oberlichtenauer Läufer beim Kamenzer Blütenlauf Medaillen. Die Woche darauf zwei höchst emotionale Veranstaltungen: Frühere und heutige Turner trafen sich zu einem geselligen Beisammensein und tauschten sich aus über den Turnsport früher und heute – und Wolfgang Wendt strich in unnachahmlicher Weise (warum nur hat das keiner gefilmt?) die Bedeutung des Turnhallenbaus in Oberlichtenau im Jahr 1964 hervor - „auf geklautem Gelände, ohne Baugenehmigung, aber Schuldirektor, Bürgermeister und SG steckten unter einer Decke, 30000 ehrenamtliche unbezahlte Arbeitsstunden der Einwohner, eine Flasche Bier pro Person und Tag als Belohnung, das Drama um die Gibelspitze“. Der Aufschwung des Turnsportes in den Jahren danach war immens, aber nicht nur des Turnsportes. Einen Tag nach dem Turnertreff hatten die Handballer nicht weniger zu feiern: 1966 gab es eine Jugend-Handballmannschaft, die bis ins Finale der vier besten DDR-Teams vordrang. Die SG Oberlichtenau in einer Reihe mit Dynamo Berlin, Empor Rostock, Wismut Aue, irgendwie hat das schon was. Genau 50 Jahre ist das her – und das war doch nun wirklich ein Grund zum Feiern. Ach ja, und am gleichen Wochenende absolvierten zwei unserer Ausdauerathleten einen Marathon in Prag. Freilich waren auch die Turner aktiv, vier Kreismeistertitel holten sie sich im April – wie die Bezirksbestenermittlungen ausgingen, weiß ich noch gar nicht.
Ich weiß das nicht, weil unser Internet derzeit nicht so funktioniert, wie es eigentlich funktionieren sollte. Das CMS-System ist veraltet und Eingaben, die früher 5 Minuten dauerten – dazu braucht man zurzeit manchmal eine Stunde. Bevor ich zu einer unangenehmen Sache komme, möchte ich mich an dieser Stelle auch mal bei den Sportfreunden bedanken, die sehr zeitnah im Internet über unsere Aktivitäten berichten. Ich glaube, wir haben eine sehr gute und sehr informative, meist auch aktuelle und durchaus kreative Internetseite, bisschen Probleme habe ich manchmal mit Rechtschreibung und Grammatik: Christoph Röntzsch macht Handball und Breitensport, manchmal auch Torsten Mütze, die einzelnen Berichte werden von verschiedensten Sportfreunden zugearbeitet, Katja Mager schreibt über die Aktivitäten der Turner, Kai Tischler informiert vom Tischtennis, ich selber versuche, beim Laufsport dranzubleiben. Reichlich 400 Leute klicken unsere Internetseite zu Silvester an – alle wollen noch vor dem Jahreswechsel ihr Resultat vom Silvesterlauf wissen, bei wichtigen Handballspielen sind es oft 250 Klicks am Tag. Das ist schon recht gut, zumal es uns nicht immer gelingt, unsere Artikel in der Sächsischen Zeitung zu platzieren – Ausnahmen freilich wie die Laufberichte oder die Berichte der letzten zwei Wochen gibt es schon. Nun zur unangenehmen Seite: Das CMS-System in der bisherigen Form geht nur noch mit sehr, sehr viel Mühe und Aufwand. Die Installation des neuen Systems können wir nicht selber machen, hier hat sich Quantop dankenswerterweise bereiterklärt, das für uns zu tun. Der Kostenpunkt liegt bei ca. 1300 EUR – und ich bitte um euer Verständnis, dass wir dies durch die Reduzierung der Rückführgelder der Mitgliedsbeiträge finanzieren. Das heißt, eure Jahresbeiträge verändern sich nicht, allerdings wird der Rückführbeitrag an die Abteilungen, der für Erwachsene beispielsweise 16 EUR beträgt, dieses Jahr geringer ausfallen. Wir werden alles dafür tun, dass das eine einmalige Regelung bleibt.
Soviel zur Vorrede. Die Sportgemeinschaft Oberlichtenau ist ein stabiler und prägender Pfeiler im gesellschaftlichen Leben der Stadt Pulsnitz. In mehr oder weniger engen, ich sage mal „Kooperationen“ mit anderen Vereinen, wie dem Spielmannszug Oberlichtenau, dem Karnevalsverein, dem HSV 1923 Pulsnitz, um nur einige zu nennen, gemeinsam mit gesellschaftlichen Organisationen wie der Feuerwehr oder der Grundschule Oberlichtenau, bieten wir, wie ich glaube, sehr vielfältige Möglichkeiten für eine gesunde und lebensbejahende Zukunft der Kinder und Jugendlichen des Ortes und der Umgebung. Die Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat und mit der Stadt Pulsnitz mit Peter Graff an der Spitze funktionierte recht gut und ich habe ihm am Dienstag, also vorgestern, bei der letzten Stadtratssitzung ganz herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit gedankt. Ich bin überzeugt, dass wir Peter Graff auch in Zukunft bei der einen oder anderen Gelegenheit treffen und vielleicht sogar am Start sehen werden. Er hat das zumindest nicht ausgeschlossen. Es gab natürlich in den vergangenen sieben Jahren auch Reibungspunkte – den stärksten wohl bei der Diskussion um den Schulstandort Oberlichtenau. Und es gab auch Punkte, die entweder von der Stadt Pulsnitz, manchmal auch von uns vor sich her geschoben wurden. Einer dieser Punkte ist die Sanierung der Sporthalle – 52 Jahre ist sie alt, und wie ich eingangs erwähnte, hängt an ihr auch eine ganze Menge Herzblut. Ein Schreiben ging an Herrn Scheffler, eines an Herrn Heiduschka – und es gab auch schon einen Vororttermin. Akute Mängel wurden zeitnah beseitigt – auch dafür vielen Dank -, ein paar Angebote für die größeren baulichen Maßnahmen, beispielsweise die Toiletten, liegen wohl auch schon vor. Wir werden nach der Sommerpause daran anknüpfen, mit einem Schreiben an Herrn Koffinke, wollen aber auch nicht nur Bitt- und Forderungssteller auftreten, sondern bieten unsere konstruktive Mitarbeit an.
Als Beispiele für das Zusammenwirken der Mitglieder der Sportgemeinschaft Oberlichtenau mit anderen Vereinen und Organisationen möchte ich nennen: Erstens – das Schulsportfest, welches im September 2015 zum fünften Mal ausgetragen wurde, also ein kleines Jubiläum. Eine gute Kooperation Schule – Sportgemeinschaft und wie schon in den Jahen zuvor ein gelungener Samstagvormittag zum Schuljahresbeginn. Der Jugendsportleraustausch mit dem französischen Le Relecq Kerhoun, eine ganz tolle Sache, die federführend vom HSV 1923 Pulsnitz, aber auch mit Unterstützung von Handballern unseres Vereins alljährlich organisiert wird. Zudem gibt es im Jugendbereich die Spielgemeinschaft Pulsnitz-Oberlichtenau, die an der Spitze der Ostsachsenliga mitmischt. Das Oktoberfest der Oberlichtenauer Handballer, das auch 2015 regen Zuspruch fand. – Ihr erinnert euch, 2014 war es geprägt von der 20jährigen gelebten Partnerschaft Amtzell – Oberlichtenau und wir waren schon etwas skeptisch, daran anknüpfen zu können. Aber die Kremsermugge, also einige Oberlichtenauer Spielleute unterstützt von ein paar „Fremdmusikern“ sorgten auch im letzten Jahr für ausgesprochen gute Stimmung. Der Karnevalsverein unterstützte uns bei der Essensversorgung, dafür punkten unsere Turnerinnen beim Faschingsprogramm – und das nicht erst neuerdings, sondern schon seit über 60 Jahren Tradition, freilich mit wechselnder Besetzung. Und wir leisteten auch unseren Beitrag beim Zwischenausscheid zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Oberlichtenau erreichte zwar nicht das Finale, aber gerade bei dieser Aktion waren viele Einwohner gemeinsam aktiv: der Ortschaftsrat, der Heimatverein, der Verein für Bildung und Erziehung, der Christliche Verein, der Spielmannszug, der Imkerverein, die Kita, die Schule und eben auch wir… Lockere freundschaftliche Bindungen gibt es auch zu anderen Sportvereinen der Region, beispielsweise zum OSSV Kamenz, wo einige Ausdauerathleten, die ihre schulischen und sportlichen Wurzeln in Oberlichtenau haben, optimale Trainingsmöglichkeiten finden. Und dass für Markus Thomschke das Jahr 2015 mit einer Reihe von Podestplatzierungen sein bislang erfolgreichstes als Triathlon-Profi war, das ist schon richtig toll.
Natürlich gab es auch 2015 die traditionellen Läufe im Sommer und am Silvesternachmittag – beide sind seit über 35 Jahren eine feste Größe im sächsischen Sportkalender, ebenso wie das Oberlichtenauer Buchpreisturnen. Und auch das Mitternachtsturnier fand wieder regen Zuspruch. Und zahlreiche Sportfreunde unseres Vereins glänzten auch 2015 mit hervorragenden Leistungen. Auf die Einzelheiten möchte ich nicht eingehen und verweise auf die Berichte der Abteilungsleiter – oder wer es noch mal genauer nachlesen will, der findet alles auf unsere Internetseite.
Das Fundament eines jeden Sportvereins – das sind seine Übungsleiter wie auch die Kampf- und Schiedsrichter. Im Jahr 2015 waren 28 Übungsleiter aus unseren Reihen Woche für Woche aktiv, und vielfach auch an den Wochenenden zu Wettkämpfen unterwegs. 17 von ihnen hatten oder haben eine gültige Lizenz (was anstrebenswert, aber nicht Bedingung ist), die je nach Stufe entweder aller vier Jahre oder beim Sprung von der Grundausbildung zur C-Lizenz innerhalb von zwei Jahren aufgefrischt werden muss – ein zusätzlicher nicht unerheblicher zeitlicher Aufwand, aber auf alle Fälle sehr lehrreich und keinesfalls uninteressant. Freilich ist die Vereinsarbeit eine andere geworden, anders als in den 1960er oder 1970er Jahren, egal ob in Ost oder in West. „Der Sport stellt keine Gegenwelt der Gesellschaft mehr dar, sondern ist zunehmend Teil dieser Gesellschaft“, stellte Professor Digel, der frühere Direktor des Institutes für Sportwissenschaft in Tübingen in einem sehr bemerkenswerten Artikel in der Sächsischen Zeitung vom 15. Januar 2013 fest. Den Artikel habe ich mir ausgeschnitten. Ein Verein funktioniert heute im Grunde wie ein Unternehmen, auch unser Sportverein. Für alle Übungsleiter sind Übungsleiterverträge zu erstellen, neuerdings auch ein Ehrenkodex zu unterzeichnen und eine Stundenabrechnung vorzunehmen. Die Schulungen, die der Kreissportbund zu diesen Themen anbietet, sind in der Regel goldeswert, um juristisch einigermaßen sauber Sport treiben zu können. Dafür auch ein herzlicher Dank an den Kreissportbund. Der ziemlich große bürokratische Aufwand bringt aber auch etwas Gutes: Er ist die Grundlage für die Berechnung von Fördermitteln in Form von Übungsleitervergütungen seitens des Landes und seitens des Landkreises. Im Jahr 2015 haben wir aus diesen Töpfen über 4.000 EUR erhalten, die wir 1:1 an die Abteilungen weitergeben konnten. Anders als bei anderen gesellschaftlichen Aktivitäten gibt es im Sport klare Regelungen. Als kleines Dankeschön organisierten wir für Übungsleiter und Funktionäre auch 2015 zum Jahresabschluss ein kleines gemütliches Beisammensein, das letztmalig in der Beetelschänke stattfand. Auch die 46 Kampf- und Schiedsrichter in den Abteilungen Handball und Geräteturnen, die entweder im Schatten stehen oder, gerade beim Handball, durchaus auch ein dickes Fell benötigen, tragen zum vielfältigen Sportleben in der Region bei. Auch hierfür herzlicher Dank – und auch an Michael Gräfe vom Handball und Lars Jenichen vom SZO, die als Spielkreisleiter für den Landkreis Bautzen bzw. Finanzchef des Kreissportbundes in überregionalen Gremien Verantwortung übernehmen. Per 01.01.2016 hat unser Verein 245 Mitglieder, davon 67 Kinder und Jugendliche. Bei 1298 Einwohnern, die Oberlichtenau hat, sind das 18.9% - und das ist schon ganz ordentlich. Zählt man die Spielleute mit dazu, kommen wir auf 35%. Die Mitgliederstatistik bedarf allerdings einer beständigen Aktualisierung.
Zum Schluss noch ein Wort zu anstehenden Investitionen: Unser Turnmattensatz, teilweise 40 Jahre und älter und wöchentlich von den Turnern, den Gymnastikfrauen, mitunter auch von den Läufern und den Handballkindern und im Schulsport genutzt, ist reichlich verschlissen. Unser Förderantrag beim Landessportbund wurde im letzten Jahr zurückgewiesen, in diesem Jahr haben wir ihn wieder neu gestellt. Hoffen wir dieses Mal auf eine Bewilligung.
Für mich beginnt mit dieser Mitgliederversammlung das letzte Jahr meiner Tätigkeit als 1. Vorsitzender. Wir werden das Jahr gemeinsam nutzen, um die gesunde und kontinuierliche nunmehr 124jährige Sportentwicklung in Oberlichtenau in Zukunft erfolgreich fortzusetzen. Die Grundsätze Gemeinschaftssinn und Miteinander, Geselligkeit eingeschlossen, auf denen unser Verein basiert, sind gegeben. Doch die Zeit ist reif für einen neuen frischen Wind an der Spitze.
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.

Wolfgang Bieger
SG Oberlichtenau
1. Vorsitzender

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